Klopp: Von Spielern Proteste gegen Katar zu erwarten, wäre nicht fair
8.40 Uhr: Trainer Jürgen Klopp hält es für unfair, von den Fußball-Nationalspielern Proteste gegen die Fußball-WM in Katar zu erwarten. „Die Entscheidung wurde von anderen Leuten getroffen, und wenn Sie jemanden kritisieren wollen, dann kritisieren Sie die Leute, die die Entscheidung getroffen haben. Nicht den Sport, nicht den Wettbewerb und sicher nicht die Spieler“, sagte der Coach des FC Liverpool dem TV-Sender Sky News und betonte: „Es ist nicht fair, dass wir von ihnen erwarten, dass sie dorthin gehen und große politische Erklärungen abgeben oder was auch immer. Es ist einfach nicht fair.“
Die Entscheidung sei vor über zehn Jahren getroffen worden. Da seien „die Jungs“ zehn Jahre alt gewesen. Er habe kürzlich die Dokumentation zur höchst umstrittenen WM-Vergabe vor zwölf Jahren an Russland (2018) und Katar (2022) gesehen. Es sei nicht die Sache dieser Generation zu sagen: „Wir gehen nicht“ oder „Wir machen das nicht“. Es sei die Entscheidung anderer gewesen und alle hätten es akzeptiert. „Sie gehen dorthin, um Fußball zu spielen. Das große Turnier wurde von anderen Leuten organisiert und geplant“, ergänzte Klopp.
Der WM-Gastgeber Katar steht regelmäßig wegen Menschenrechtsverstößen in der Kritik, dabei geht es vor allem um die Situation von ausländischen Arbeitern. Die Regierung des Emirats weist die Kritik zurück und verweist auf zahlreiche Reformen.
Katar gibt „Sicherheitsgarantie“ für internationale Fußball-Fans
07.44 Uhr: Knapp drei Wochen vor dem Start gehen die Debatten über die Fußball-WM in Katar und die Lage der Menschenrechte dort weiter. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte nach ihrer Reise in den Golfstaat, es habe dort „erste Reformschritte“ gegeben. „Aber natürlich ist der Weg noch nicht beendet“, sagte sie der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstag).
Die „Sicherheitsgarantie“ des katarischen Premierministers und Innenministers für Fans bezeichnete Faeser als „wichtige Aussage“. „Jeder muss sich frei und ohne Angst bewegen können – egal, woher er kommt, egal, an wen er glaubt, egal, wen er liebt.“ Es gehe um Rechte von homosexuellen und queeren Menschen und auch um die Frage, ob Juden mit Kippa beruhigt in das Land reisen könnten. „Es ist ein viel weiteres Menschenrechtsthema, das auch den Schutz von Frauen oder den Schutz vor Rassismus umfasst“, erklärte die Ministerin. Letztlich müsse „natürlich jeder für sich entscheiden, ob er fliegt“.
Bei den Rechten von Wanderarbeiters sähen auch Gewerkschaften „einige Verbesserungen“, sagte Faeser. „Diese müssen sich in der Lebensrealität noch stärker auswirken.“ Die Gewerkschaftsvertreter, mit denen sie in Katar gesprochen habe, benötigten Unterstützung. „Wir müssen weiter im Dialog mit Katar bleiben, um den Weg zu weiteren Reformen zu begleiten – gerade auch in der Zeit nach der WM.“
In Katar sei jetzt zu beobachten, wie sich die Augen der Welt auch auf die Menschenrechtslage richten. „Das ist gut. Aber diese Debatte muss in Zukunft eben viel früher, bei der Vergabeentscheidung, geführt werden“, verlangte Faeser. „Es ist wichtig, dass Deutschland beim Austragen der Europameisterschaft sehr auf diese Themen achtet, genau hinschaut: Wer arbeitet auf Baustellen? Wie sind die Lieferketten? Wer wird wie bezahlt?“ Der Arbeitsschutz müsse eingehalten werden, und es gelte, „ordentliche Löhne“ zu zahlen und „anständige Arbeitsbedingungen“ einzuhalten.
Der Vizevorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, Philip Krämer (Grüne), mahnte für die Zukunft klare Bedingungen bei den Menschenrechten, im Umwelt- und Arbeitsschutz an. Insgesamt sei die Lage der Menschenrechte in Katar „weiterhin eine Katastrophe“, sagte er der „Welt“ (Donnerstag).
Auf den Stadionbaustellen vor Ort habe sich die Situation in punkto Arbeitsschutz und Arbeitsrecht verbessert, betonte Krämer. Die Situation anderer Arbeiter biete jedoch weiterhin Anlass zu großer Sorge: „Hier ist völlig unklar, welche Standards gelten.“ Auch befürchteten Betroffene, dass erzielte Verbesserungen nach dem Turnier wieder wegfallen könnten.
Deutschland habe „kein Druckmittel gegen Katar in der Hand“, fügte der Grünen-Politiker hinzu. Der Westen habe seine Deutungshoheit über Werte und Normen verloren. Nun sei es die wichtigste Aufgabe, „die Abhängigkeiten von autoritären Regimen zu beenden“.
Katar steht wegen zahlreicher Berichte über Menschenrechtsverstöße anhaltend in der Kritik. Am 20. November beginnt dort die Endrunde der Fußball-WM, an der auch das deutsche Team teilnimmt.
Drei Wochen vor WM muss Südkoreas Son um Teilnahme bangen
Donnerstag, 03. November 2022, 06.52 Uhr: Südkoreas Kapitän Heung-Min Son muss sich drei Wochen vor dem ersten WM-Spiel gegen Uruguay am Gesicht operieren lassen und muss um seinen Einsatz in Katar bangen. Der Eingriff sei notwendig, um „einen Bruch rund um sein linkes Auge zu stabilisieren“, teilte sein Club Tottenham Hotspur einen Tag nach dem 2:1 in der Champions League gegen Olympique Marseille mit. Son, der in der Fußball-Bundesliga für Bayer Leverkusen und den Hamburger SV spielte, musste bereits nach 29 Minuten ausgewechselt werden. Wie lange er wegen der Verletzung ausfallen wird, ließ der Club aus der Premier League offen.
Son ist der wichtigste Spieler Südkoreas, das in der WM-Gruppe H nach Uruguay noch auf Ghana und Portugal trifft. „Ob Son an der WM teilnehmen kann oder nicht wird nach der Operation beurteilt“, teilte der südkoreanische Verband nach Angaben der US-Nachrichtenagentur AP mit.
Interesse der Deutschen an Flugreisen nach Katar steigt an
Mittwoch, 2. November, 9.45 Uhr: Das Interesse der Deutschen an Flugreisen zur Fußballweltmeisterschaft in Katar steigt. Die Zahl der Flugreisen von Deutschland nach Katar lag im September um rund 900 Prozent über den Werten vom Januar. Damit liegt das Interesse der deutschen Fans zwar hinter anderen Quellmärkten, Deutschland belegt jedoch mit 2,6 Prozent Anteil am Gesamtaufkommen von WM-Touristen Platz 12.
Das ergeben Daten des Touristikmarketings-Unternehmens Sojern, das das Buchungsverhalten von Reisenden weltweit erfasst. Nach Sojerns Analysen kommen die meisten WM-Touristen aus den Nachbarländern der Arabischen Emirate (17 Prozent), gefolgt von den USA (7 Prozent), Indien (7 Prozent), Großbritannien (6 Prozent). Die meisten deutschen WM-Fans gelangen via Frankfurt (51 Prozent) nach Katar. München (19 Prozent) , Berlin (14 Prozent) und Düsseldorf (8 Prozent) folgen. Starkes Wachstum zeigen zuletzt auch die Städte Hannover und Stuttgart.
Mathias Gerber, Sales Director Sojern DACH: „Deutschland liegt im internationalen Vergleich auf dem 12. Platz der Zubringermärkte nach Katar. Die weltweite Nachfrage nach Reisen in den Nahen Osten ist insgesamt hoch und liegt über den Zahlen für 2019. Interessant wird sein, ob die Reiseabsichten nach Katar und in die umliegenden GCC-Länder aus Deutschland über das Turnier hinaus bis ins Jahr 2023 anhalten werden.“
Über Sojern: Sojern ist die digitale Marketingplattform für die Touristikwirtschaft. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz und viel Wissen über die Reiseabsichten von Nutzern liefert Sojern Multi-Channel-Marketing-Lösungen für den Direktvertrieb. Mehr als 10.000 Hotels, Attraktionen, Destinationen und Reiseanbieter nutzen Sojerns Lösungen, um weltweit Reisende zu gewinnen.
WM-Fans sollen sich wegen Mers-Virus von Kamelen fernhalten
Dienstag, 1. November, 14.28 Uhr: Die WM-Besucher sollen Kamele in Katar meiden, empfiehlt ein britischer Professor gegenüber der britischen „ Sun “. Denn die Tiere übertragen das Middle East Respiratory Syndrome Virus (MERS), mit dem sich seit 2012 über 2.000 Menschen infiziert haben. Mindestens 850 Erkrankte seien auch daran verstorben.
„Fans sollten sich in Katar von Kamelen fernhalten. Das ist der allgemeine Rat, um das Risiko einer Ansteckung mit dem Virus zu verringern“, zitiert die „Sun“ Paul Hunter, Professor an der Universität East Anglia in Norwich. „Es ist ein gefährlicher Virus, viel tödlicher als Covid-19 mit einer sehr hohen Sterblichkeitsrate, und es gibt derzeit keinen wirksamen Impfstoff.“
Die Leiter der Weltgesundheitsorganisation warnten bereits im August, dass etwa 80 Prozent der Fälle auf den Kontakt mit infizierten Kamelen oder infizierten Personen im Krankenhaus zurückzuführen sind. Experten befürchten, dass sich die Krankheit bald von der arabischen Halbinsel über infizierte Kamele weiter ausbreiten könnte.
Bundesinnenministerin Faeser vor Fußball- WM nach Katar abgeflogen
Montag, 31. Oktober, 08.56 Uhr: Knapp drei Wochen vor Beginn der Fußball-WM ist Bundesinnenministerin Nancy Faeser mit einer Delegation des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) um DFB-Präsident Bernd Neuendorf ins Gastgeberland Katar geflogen. Die für die Spitzensport-Förderung zuständige SPD-Politikerin wurde am Montag auf dem Flug von Frankfurt am Main in die katarische Hauptstadt Doha auch von mehreren Bundestagsabgeordneten begleitet. Das Bundesinnenministerium hatte angekündigt, im Mittelpunkt der Reise stünden „die Menschenrechtsfragen, die rund um das Turnier diskutiert werden, etwa der Schutz von queeren Menschen vor Diskriminierung und Verfolgung sowie die Verantwortung für Wanderarbeiter, die die WM-Stadien gebaut haben“.
Nach ihrer Ankunft wartete auf Faeser zunächst eine Gesprächsrunde, bei der es um die Situation der vorwiegend aus Südasien stammenden Bauarbeiter gehen wird. Das Treffen, an dem unter anderem ein Vertreter der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) teilnehmen soll, wird in einem Museum organisiert, das der Geschichte der Sklaverei – in Katar und anderswo – gewidmet ist. Das Gebäude, in dem das seit 2015 „Bin Jelmood House“ untergebracht ist, war früher das Haus eines bekannten Sklavenhändlers.
Am Dienstag will Faeser unter anderem mit FIFA-Präsident Gianni Infantino und Innenminister Scheich Chalid bin Chalifa Al-Thani sprechen. Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg, hatte ihre Teilnahme an der Reise mit Faeser am Sonntag kurzfristig abgesagt. Kurz vor der Reise hatte die katarische Regierung offiziell gegen kritische Äußerungen von Faeser zur WM-Vergabe an Katar protestiert. Zwischenzeitlich war daher fraglich, ob der Besuch überhaupt wie geplant stattfinden kann. Die Weltmeisterschaft beginnt am 20. November. Am 18. Dezember steigt das Finale.
WM – Ausnahmeregel: Public Viewing auch nach 22.00 Uhr erlaubt
Freitag, 28. Oktober, 12.17 Uhr: Während der Fußball-WM in Katar ist Deutschland Public Viewing im Freien auch nach 22.00 Uhr möglich.
Eine entsprechende Verordnung hat der Bundesrat an diesem Freitag abgesegnet. Damit ist der Weg frei für eine Ausnahme von den sonst geltenden Lärmschutzregeln. Demnach dürfen Kommunen Public-Viewing-Veranstaltungen im Freien auch dann genehmigen, wenn sie bis in die Nachtstunden gehen. Die WM findet vom 20. November bis 18. Dezember im Emirat statt, die späteste Anstoßzeit ist 20.00 Uhr (MESZ).
Hintergrund ist laut Umweltministerium eine Verordnung, die das Haus von Ministerin Steffi Lemke (Grüne) auf Bitten der Länder im September vorgelegt hatte. Diese sieht für die Zeit der WM in Katar Ausnahmen von den sonst geltenden Regeln zum Schutz vor Lärm vor.
Public-Viewing-Veranstaltungen müssen vom Ausrichter beantragt und von den zuständigen Kommunen zugelassen werden. Das Ministerium weist darauf hin, dass Kommunen trotz der Ausnahmeregelung auch weiter im Einzelfall zwischen dem öffentlichen Interesse an den Spielen und dem Schutz der Nachtruhe abwägen müssten. Neben dem Publikumsinteresse spielten für die Übertragungsevents im Freien beispielsweise auch die Abstände zu Wohnhäusern und schutzbedürftigen Einrichtungen sowie die Aufeinanderfolge der zugelassenen Ausnahmen eine Rolle. Bereits bei den Weltmeisterschaften seit 2006 sowie bei den Europameisterschaften 2008 und 2016 hatte es vergleichbare Verordnungen gegeben.
BVB-Star zur WM? Flick hat mit Hummels „Dinge vereinbart“
16.35 Uhr: Fußball-Bundestrainer Hansi Flick lässt eine WM-Teilnahme von Dortmunds Abwehrchef Mats Hummels trotz dessen zuletzt starker Leistungen weiter offen. „Ich bin mit Mats im Austausch, wir haben Dinge unter uns vereinbart“, sagte Flick im Interview bei RTL/ntv. Neben der Erfahrung zähle auch die Zukunft. „Deshalb nehmen wir vielleicht einen jungen Spieler mit, damit er Turniererfahrung sammeln kann. Wir denken auch an die Zeit nach der WM“, so der Bundestrainer: „Insgesamt haben wir eine gute Innenverteidigung.“
Der frühere deutsche Nationalspieler Dietmar Hamann hat sich für Hummels stark gemacht. „Mats Hummels würde ich auf alle Fälle mitnehmen. Er war in den vergangenen Monaten mit Sicherheit einer der besten drei, vier deutschen Innenverteidiger. In wichtigen Spielen fehlt mal ein Süle oder ein Schlotterbeck in der Startelf, aber Hummels spielt immer. Das zeigt seine Form und was er für eine Wertschätzung genießt. Ich wüsste nichts, was gegen ihn spricht“, schrieb Hamann in seiner Sky-Kolumne.
Dass Hummels zuletzt auch öffentlich Kritik an seine Mitspieler geäußert hat, findet Hamann in Ordnung. „Du kannst nicht immer wieder die gleichen Fehler machen und sie unkommentiert lassen. Ich finde auch, dass sich seit seiner Kritik etwas geändert hat. Der Punkt gegen Sevilla war Gold wert und hat ihnen erst die Chance ermöglicht, mit einem Unentschieden gegen Manchester City weiterzukommen. Letzte Saison hätten die Dortmunder so ein Spiel möglicherweise verloren und müssten jetzt zittern.“
Fußballfans brauchen bei Einreise nach Katar keinen Corona-Test mehr
13.04 Uhr: Kurz vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft lockert Gastgeber Katar seine Corona-Einreisebestimmungen. So müssen Ausländer ab dem 1. November keinen Corona-Test mehr vorlegen, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte. Auch eine Impfung gegen das Virus ist keine Voraussetzung für die Einreise, sie wird allerdings empfohlen. Katar ist vom 20. November bis 18. Dezember Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft.
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Quelle: news.google.com